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24. Mai 2015 Zürich - Las Vegas mit Edelweiss Air
Diesmal verlassen wir unsere Heimat etwas schwereren Herzens als üblich. Vor zwei Tagen haben wir mit lieben Freunden und dem Überraschungsgast Brad aus Sydney Peters 60sten Geburtstag gefeiert. Heute bringen uns unsere Nachbarn Dieter und Gaby, begleitet von Brad, zum Bahnhof in Safenwil.
Unsere Freunde Maria und Hansjörg reisen mit dem gleichen Flug nach Las Vegas wie wir. Wir treffen sie ganz überraschend bereits im Zug in Zürich, als wir uns gleich ins gegenüberliegende Abteil setzen. Am Flughafen beim Einstieg spricht uns ein Mann an, der uns erkennt. Wir hatten uns 2010 in Ecuador getroffen und gleich einen guten Draht zueinander gefunden. Als Tüpfchen auf dem i Sitzen wir auf dem Flug gleich nebeneinander und können noch ein wenig schwatzen - und, vielleicht treffen wir uns sogar im August in Alaska...
Der Flug über Grönland ist trotz elf Stunden Länge ganz angenehm und wir sind bei der Ankunft nicht ganz so kaputt wie befürchtet. Am Zoll treffen wir dann auf den vermutlich freundlichsten Grenzbeamten der USA. Es ist eine absolute Premiere, dass uns nach dem ganzen Prozedere mit Fingerabdrucken, Foto, Fragen, jemand Willkommen heisst und sagt you are on holiday, enjoy your trip.
Der Taxifahrer aus Aethiopien ist dann aber etwas schwer von Begriff. Er will einfach nicht glauben, dass wir nicht zum Hotel wollen sondern zum Storage und deshalb fährt er, statt direkt zur East Russel Road, einen Umweg gegen die Stadt bevor wir ihn überzeugen können, dass wir genau in die andere Richtung müssen.
Beim Lagerplatz stellen wir fest, dass die Aufbaubatterien komplett leer sind und nur noch 17 statt 24 Volt aufweisen. Wir fragen uns, ob die noch zu retten sind? Als Peter den Motor startet steht plötzlich ein Bekannter aus Deutschland vor uns. Er hat das Geräusch des MAN gehört und sich gedacht, dass wir das sein müssten. Peter möchte nur schnell unser Fahrzeug ein wenig vorfahren, damit wir unsere sieben Sachen besser einladen können. In der Hitze des Gefechts vergessen wir vor dem Abfahren die Türklappe zu schliessen und beschädigen diese an einem der massiven Stützpfosten. Das fängt ja vielversprechend an.
Auf dem KOA Camping in Samstown angekommen sind wir hundemüde und fallen nur noch ins Bett.
25. Mai 2015 - Las Vegas
Bereits am frühen Morgen lauschen wir dem Vogelgezwitscher und Peter beginnt die lahmen Gasdämpfer an Fenstern, Seitenklappen und Fahrradhalterungen zu ersetzen. Am Nachmittag nehmen wir dann die Reparatur der Türklappe in Angriff. Als wir herausgefunden haben, wie diese genau befestigt ist handelt es sich nur noch um Schwerarbeit: Wir müssen die Gummilippe wieder ins Aluprofil einfahren. Das tönt zwar relativ einfach, doch ich muss die schwere Klappe mit dem Profil dran waagrecht halten und die Gummilippe ein wenig einpassen, damit Peter die Klappe mit einem Hammer Millimeter um Millimeter vortreiben kann. Damit alles perfekt ist wird auch hier noch der neue Stossdämpfer montiert. Muskelkater ist garantiert, aber Hauptsache wir schaffens ;) und können die Kabine nun wieder anständig abschliessen.
Um sechs treffen wir uns mit Maria und Hansjörg zum Pizzaessen und als Abschluss schauen wir uns nochmals die Wasserspiele beim Bellagio an das ist einfach jedes Mal von neuem faszinierend und die verschiedenen Choreographien sind erstaunlich.
Zuhause will ich noch schnell das Lenkradschloss der BMW abschliessen, doch der Schlüssel fehlt und als ich dabei bin, diesen zu suchen gibt es plötzlich einen lauten Knall. Ich gehe dessen Ursache auf den Grund und stelle fest, dass die Sicherung des Landstroms ausgefallen ist.
26. Mai 2015
Peter findet am Morgen heraus, dass der Stecker verbrannt ist, weil zu lange zu viele Ampère geflossen sind. Da die defekten Batterien zu viel Strom verlangen werden diese extrem heiss und wir sorgen uns, dass sie brennen oder sogar explodieren könnten. Wir brauchen also dringend neue Aufbaubatterien und machen uns auf die Suche nach einer RV Reparaturwerkstätte. Bei Findlays werden wir zuvorkommend bedient und sie können uns für Donnerstag Ersatzbatterien besorgen. Eigentlich wollten wir bereits heute abreisen, doch ich bekam plötzlich fürchterlich Schiss, dass etwas passieren könnte - und seit wir den Auftrag erteilt haben fühlen wir beide uns bedeutend wohler.
Es ist so heiss, dass wir uns im Schwimmbad etwas abkühlen müssen, trotzdem bleibt es uns nicht erspart, bei 34°C im Wohnmobil zu Bett zu gehen.
27. Mai 2015
Enno und seine Frau Doris sind mit seinem Schwager Jürgen und dessen Frau Edeltraud im Wohnmobil unterwegs und Enno verkürzt uns ein wenig die Zeit mit Erzählungen über seine interessanten Reisen in verschiedene Ecken dieser Welt, während wir unsere kaputten Batterien überwachen.
Um halb fünf haben wir dann mit Joellen abgemacht, die wir von unserer letzten Reise her kennen. Sie holt uns am Campingplatz ab und wir fahren gemeinsam zum Strip. So können wir unsere Sorgen etwas beiseiteschieben. Nach dem Besuch des schon wieder neu gestalteten Gartens im Bellagio schauen wir uns die Wasserspiele einmal bei Tag an und suchen dann ein feines Restaurant für einen kleinen Snack. Nachdem Peter einen Burger bestellt und Joellen sich für Quesadillas mit scharfen Jalapenos entscheidet nehme ich 10 scharfe Buffalo Wings (Pouletflügel) und einen kleinen Salat. Das Essen ist sehr scharf, aber äusserst fein und wir kriegen mehr als genug.
28. Mai 2015
Schock schon am frühen Morgen um 05.50 Uhr: Als Peter einen Rundgang um unser Fahrzeug macht entdeckt er, dass sein Rennrad nicht mehr da ist. Obwohl der Platz hier taghell beleuchtet ist und das Rad mit einem Kabelschloss ans Wohnmobil gekettet war ist es einfach weg. Er ist furchtbar enttäuscht und sucht sofort nach allfälligen Spuren und dem defekten Schloss, aber es ist absolut nichts mehr zu finden. So telefoniert er der Polizei - die nach anfänglichen Schwierigkeiten trotzdem einen Rapport erstellt - und gleich noch unserer Versicherung, um den dreisten Diebstahl zu melden. Auf all unseren Reisen wurde uns bisher noch niemals etwas gestohlen. Wie es aussieht sollte der Schaden durch unsere Versicherung aber soweit gedeckt sein, um ein gleichwertiges Fahrrad erstehen zu können - wenigstens das, nach dieser Riesen-Enttäuschung.
Als nächstes werden nun bei Findlays RV Service die Batterien vom Wohnaufbau ersetzt. Die Leute sind äusserst kompetent und wir haben volles Vertrauen in die Firma und deren Mitarbeiter. Brad kennt sein Metier, er wechselt eine Batterie nach der anderen aus und verbindet je einen Temperaturfühler mit einem 24 V Batterie-Paket. Er erklärt uns, er hätte die Kabel jetzt genau so verlegt, wie er das auch für sich machen würde -und das sieht perfekt aus.
Nachdem alle Tests durchlaufen sind dürfen wir die Abdeckungen in der Werkhalle montieren und sogar auch unsere sieben Sachen da wieder einladen.
Bei 42°C Hitze verlassen wir die Werkstätte kurz nach vier Uhr, fahren ein letztes Mal durch die Stadt und dann Richtung Südwesten nach Pahrump, wo es in der Nacht auf 19°C abkühlen soll.
Auf dem Wine Ridge Campground begrüssen uns die Platznachbarn enthusiastisch und freuen sich, dass schon wieder Schweizer kommen. John ist Ausland-Schweizer und seine Frau Cathy sowie ihre Freunde Linda und Jim haben holländische Vorfahren. Wir werden auch gleich beschenkt - John drückt uns als Willkommen eine Flasche Wein in die Hand und Linda und Jim geben uns gewürzte Mandeln von ihrer Farm. Sie erzählen uns, gestern Abend hätten Brigitte und Kaspar mit einem ähnlichen Fahrzeug hier gestanden. Wir haben sie unterwegs gekreuzt, aber nicht gleich erkannt. Sie kommen jedoch wieder zurück, laden uns auf ein Glas Wein ein und wir verbringen zusammen einen netten Abend. Der Stress der ersten Tage hat sich etwas gelegt.
29. Mai 2016 - Pahrump
Von der dürren Wüste kommen wir langsam in Gegenden wo es zeitweise wieder grüner ist.
Von Oasis bis Big Pine überqueren wir zwei erstaunlich kurvenreiche Pässe, die auch zum Motorradfahren traumhaft wären. Ab etwa 2000 müM beginnen Pinienwälder - in der Ferne leuchten Schneeberge. In Bishop - Big Pine, Owens Valley wurden in den frühen 80er Jahren mit den Hängegleitern Strecken-Weltrekorde geflogen.
Nach 340 km Fahrt stoppen wir für zwei Nächte im Brown's Town Campground in Bishop, damit wir die neuen Batterien 100%ig laden können, denn sie sollten einmalig 48 Stunden lang mit Strom versorgt werden.
Wir haben eine gute Feuerstelle und nutzen die Gelegenheit zum Grillen und die ersten Brote backen.
Unsere Nachbarin Cathy freut sich, uns von ihren zahlreichen Europareisen zu erzählen und als sich später ihr Mann Wayne dazugesellt macht er den Vorschlag, uns morgen zum Einkaufen in die Stadt zu fahren. Dann meint er, sie würden sich überlegen, was wir sonst noch unternehmen könnten, wir würden um 9 Uhr starten.
30. Mai 2015 - Bishop
Die beiden fahren mit uns ins Skigebiet von Mammoth Lakes. Schnee hat es zwar schon keinen mehr und es gibt auch nur wenige Mountainbiker, Wanderer und Genusstouristen, die sich mit der Gondelbahn auf den Berg bringen lassen. Wir gehören nicht zu ihnen, wir begnügen uns mit ein paar Fotos und einem kurzen Rundgang durchs Dorf. Bei den Twin Lakes und beim Convict Lake stoppen wir kurz für einen wunderschönen Ausblick und malerische Aufnahmen.
Auf dem Rückweg erledigen wir dann noch den geplanten Einkauf, damit wir morgen nach dem Frühstück gleich durchstarten können.
31. Mai 2015
Am und im Mono Lake gibt es Tuffstein. Der See ist etwa eine Million Jahre alt, sein Wasser ist alkalisch und 2,5 Mal salzhaltiger als das Meer.
Was mich aber viel mehr beeindruckt, ist die Entstehung des Tuffsteins: Diese unwirklichen Gebilde entstehen, wenn kalziumhaltiges Quellwasser im Karbonat reichen Seewasser aufsteigt und bei dieser Mischung Kalziumkarbonat entsteht, eine weisse Kalksteinablagerung, die diese Tuffstrukturen bildet.
Die Puppen der Salzwasserfliege (Mono) sind etwa so gross wie ein Reiskorn. Diese wurden von den Indianern gesammelt und waren eines ihrer Hauptnahrungsmittel.
Wir fahren weiter über den Taioga Pass. Diesmal gibt es keine Schneemauern wie damals 1982, als er erst Ende Mai geöffnet wurde und wir ihn gleich am ersten Tag mit dem Motorrad überquerten.
Der 3000 ha grosse Yosemite Nationalpark liegt in der Sierra Nevada Bergkette und verzeichnet jährlich ca. 4 Millionen Besucher. Er beginnt genau auf der Passhöhe und ist zu 80% mit Wald bedeckt. Seine Wasserfälle sind bis zu 740 Meter hoch. Der Park liegt zwischen 600 und 4000 müM. Es gibt 1400 verschiedene Blumen und 37 Baumarten, vorwiegend Tannen und Kiefern, den Flussläufen entlang hat es auch Laubmischwald. Zur weiteren Statistik gehören 250 Vogelarten und 80 Säugetiere. Wir sehen lediglich einen Bär, freche Streifenhörnchen und ein paar Elche - ab und zu einen segelnden Greifvogel. Vorwiegend aber hören wir Vogelgezwitscher und zwischendurch auch einen klopfenden Specht.
Kaum im Park drin sehen wir bereits den ersten Elch in einer Flussebene, doch anhalten und fotografieren ist schier unmöglich, die anderen Verkehrsteilnehmer sind viel zu ungeduldig.
1. Juni 2015 - Crane Flat, Yosemite NP
Auf dem Weg nach Yosemite Village stoppen wir bei verschiedenen Aussichtspunkten und wandern zum Bridal Veil Fall.
Im Visitor Center fragen wir nach einer 4stündigen Wanderung für Morgen und der Ranger schlägt vor, diese zu zwei Wasserfällen auf fünf Stunden auszudehnen. Als wir beim Glacier Point die herrliche Aussicht geniessen, können wir uns ein ziemlich genaues Bild davon machen, was uns morgen erwarten wird.
In der Nähe der Tankstelle sehen wir einen Bär. Doch ein äusserst schlauer Tourist hat die Idee, er könnte mit seiner Kompaktkamera etwas näher ran. Was dann geschieht ist vorprogrammiert: Der Bär ist im Nu weg.
2. Juni 2015
Die Wanderung zum Vernal Fall und weiter hoch zum Nevada Fall ist ziemlich anstrengend, aber äusserst lohnenswert. Es geht fast 4 km steil bergauf, teilweise über glitschig nasse Holztreppen und wir beschliessen für den Rückweg, den weiteren, aber angenehmer zu wandernden Pfad unter die Füsse zu nehmen. So schaffen wir die tausendfünfhundert Höhenmeter auf 10.4 km in guten viereinhalb Stunden.
3. Juni 2015
Als wir von unterwegs bei unseren neuen Bekannten Linda und Jim anrufen laden sie uns spontan zum Nachtessen ein und als wir ankommen erfahren wir, dass Cathy und John sowie die beiden Söhne Dirk und Johnny mit ihren Familien ebenfalls zu Gast sein werden.
Wir verbringen einen sehr gemütlichen Abend in guter Gesellschaft und mit feinem Essen.
Johnny, einer von Linda und Jims Söhnen, fährt uns in seinem Chevrolet 1962 mit fast 500 PS auf Probefahrt. Für eine Viertelmeile (400 m) benötigt er nur gerade 11 Sekunden. Später erfahren wir, dass er seines Grossvaters alten Jeep (1972) ebenfalls mit einem V8 ausgerüstet hat und dieser beinahe so schnell beschleunigt.
Auf der 510 Acres grossen Mandelplantage stehen ca. 60000 Bäume. Die Ernte beginnt jeweils ungefähr Mitte August und dauert zwei Monate. Dabei wird jeder Baum nur etwa 4 - 5 Sekunden lang maschinell geschüttelt, damit die Mandeln runterfallen. Dann werden diese, inkl. Laub auf den Weg geblasen, nachher wiederum maschinell aufgeladen und gleich von Blättern und kleinen Ästen getrennt. Die Weiterverarbeitung erfolgt dann nicht mehr auf der Farm selber sondern in einem speziell dafür eingerichteten Grossbetrieb. Die Hüllen der Mandeln werden an Kühe verfüttert, die Schalen werden als Einstreu gebraucht und die Mandeln werden Natur oder mit verschiedenen Aromen gewürzt unter dem Label Blue Diamond in den Supermärkten verkauft.
Das Zurückschneiden der Bäume nach der Ernte wird von den beiden mexikanischen Mitarbeitern erledigt, die damit etwa drei Monate voll beschäftigt sind.
4. Juni 2015 - Manteca
Nach der anfänglichen Idee, weiter mit Wohnmobil und Motorrad separat zu fahren beschliessen wir, doch besser gemeinsam im gleichen Fahrzeug zu reisen, damit ich navigieren kann während Peter sich auf den dichten Verkehr in San Francisco konzentriert. Es ist einfacher, wenn vier Augen die bis fünf beschilderten Spuren erfassen können. So schaffen wir es locker, uns zurechtzufinden und geraten nicht ein einziges Mal in Schwierigkeiten.
Von unserem Platz direkt am Strand können wir am späteren Nachmittag sogar nach Norden migrierende Wale beobachten und sehen ab und zu auch einige Delphine.
5. Juni 2015 - Daly City
Mit Bus und Bahn gelangen wir zum Visitorcenter an der Powell Street. Hier kaufen wir einen 3tages MUNI-Pass und können damit die alten Strassenbahnen, Busse, Trolleys, U-Bahnen und Cablecars benutzen. Als erstes möchten wir eigentlich gern die Golden Gate Brücke sehen und fotografieren, doch nach über einer Stunde bangen Hoffens geben wir auf und beschliessen, je nach Wetter, es morgen nochmals zu versuchen. Wir könnten dann ein Fahrrad mieten, damit auch über die Brücke fahren und zum Beispiel mit der Fähre wieder zurück.
Wir schlendern der Fishermans Wharf entlang und sehen einen Turm, von dem aus man bestimmt eine gute Rundsicht geniessen kann. Es ist der Coittower. Er wurde 1933 gebaut und der Lift von anno dazumal bringt uns mit neuer Technologie in den 11. Stock. Vom 12. Stock haben wir dann trotz Nebel an der Küste eine schöne Aussicht und finden auch problemlos die Lombard Street, denn sie ist die einzige, und dementsprechend berühmte, kurvige Strasse in diesem Teil der Stadt und deshalb nicht zu übersehen.
6. Juni 2015
Es ist Peters Wunsch, die Golden Gate Brücke mit dem Fahrrad zu überqueren und so ergreifen wir die Gelegenheit, als eine Vermietstation gleich bei der Endstation des Cable Cars die Tagesmiete zu 20 $ anbietet.
Die Golden Gate Bridge wurde 1937 eröffnet und steht am Eingang zur Bucht von San Francisco. Das Hauptkabel der 1289 Meter langen Hängebrücke hat einen Durchmesser von einem Meter und die zwei Hauptpfeiler sind je 228 Meter hoch. Die Brücke kann bis zu sechs Meter schwingen und ihre Gesamtlänge beträgt 2737 Meter.
Die Cable Cars gibt es seit 1873. Das gesamte Streckennetz ist heute nur noch 18 km lang und auf ihm verkehren insgesamt 39 der historischen Bahnen mit einer Geschwindigkeit von 15 kmh.
San Francisco hat 43 Hügel und wir wundern uns, ob wohl einige davon morgen beim Escape from Alcatraz Triathlon überquert werden müssen.
7. Juni 2015
Wir ersteigen heute einige steile Treppen und finden dabei ein paar verborgene Schätze...
Weil das CableCar Museum seine Tore erst um 10 Uhr öffnet schauen wir uns zuerst die Lombard Street aus der Nähe an. Sie wird als die crookedest Street in the World bezeichnet - 40 Grad Steigung mit 8 engen S-Kurven... Wir benutzen die sehr unspektakulären Treppen rechts und links der Strasse um hoch zu kommen und besteigen am oberen Ende den Cable Car zurück zum Museum. Dieses ist das Herzstück des ganzen Kabelantriebs - sämtliche Linien werden zentral von hier in Gang gesetzt und den ganzen Tag am Laufen gehalten.
Bei schönstem Wetter gehen wir wieder in den Untergrund und nehmen die N-Linie der MUNI Subway. Nach wenigen Stationen heisst es aber bereits umsteigen auf den Bus, der uns zur Station Judah und 16. Avenue fährt. Von da wandern wir zum Grandview Park mit seiner grandiosen Aussicht. Über zwei kunstvolle Stiegen, die "Hidden Garden Steps" und die 163 Stufen lange berühmte Mosaiktreppe von der Moraga Street steigen wir hinauf Richtung Gipfel. Über 300 Einwohner der Golden Gate Heights haben mitgeholfen, diese farbigen Paneele zu kreieren. Den relativ wenigen Touristen zufolge scheint dies so etwas wie ein kleiner Geheimtipp zu sein.
8. Juni 2015
Das Navi führt uns über den Skyline Drive nach Süden. Bis wir allerdings den Bergrücken erreichen geht es so steil bergauf, dass wir all die kleinen Halbgänge durchschalten müssen, in den steilsten Passagen gibt es immer wieder Stopps. Mit einem Automat wäre das natürlich bedeutend einfacher. Doch die Mühe lohnt sich, die Sonne scheint, während der Küste entlang immer noch feuchte Luft vom Meer her einen schmierigen Nebel hinterlässt.
In Coyote ist es etwa 35 Grad heiss und die Wäsche trocknet im Nu. Pünktlich mit dem Sonnenuntergang kühlt es aber stark ab, so dass die Nacht sehr angenehm ist.
9. Juni 2015 - Coyote
Am frühen Morgen habe ich plötzlich das dumpfe Gefühl, dass irgendetwas mit unserem Besuch beim TESLA-Werk nicht in Ordnung ist - wir haben nämlich gar nie eine Bestätigungsmail für den Termin erhalten.
Beim Empfang erweist sich diese Befürchtung dann leider als richtig - offenbar ist unser Mail nie bei Tesla eingegangen und deshalb fehlen wir auf der Liste. Doch wir haben Glück und bekommen beide noch einen Platz in der Gruppe. Später stellen wir dann fest, dass besagtes E-Mail noch im Entwurf-Ordner auf dem iPad gespeichert ist
Tesla Motors in Fremont, California, beschäftigt zirka 3000 Mitarbeiter und stellt pro Woche etwa 1000 Fahrzeuge her.
Der Tesla Model S Produktionsprozess braucht mehr als 160 spezialisierte Roboter, darunter die zehn grössten der Welt. Viele einzigartige Model S Komponenten, darunter auch das Batteriepack, die Batteriemodule und die Fahreinheiten werden in der Fabrik hergestellt.
Die Anlage verfügt über ein hohes Maß an Integration im Vergleich zu anderen modernen Automontagewerken, wobei die meisten Prozesse im Tesla-Werk stattfinden. Dazu gehören Stanzen, Prägung und Bearbeitung, Malerei sowie auch ein Teil der Codierung. Die hydraulische Pressenstrasse, in welcher die Karosserien geprägt werden, ist die grösste in Nordamerika und die sechstgrösste weltweit. Rund 60 % der Autoteile stammen aus Nordamerika. Die Konstrukteure arbeiten ebenfalls in der Fabrik und nicht in separaten Büros, um jederzeit sofort in den Prozess eingreifen zu können.
Jedes Fahrzeug wird nach Kundenwunsch gefertigt, die Lieferfrist beträgt in der Schweiz zurzeit etwa vier Monate, obwohl der Montageprozess lediglich fünf Tage dauert.
7104 kleine 12V-Batterien mit einem Durchmesser von ca. 2 cm stecken in einem einzigen Tesla.
10. Juni 2015 - Pine Grove, Hwy. 88
Ausgerechnet heute, wo wir die Scenic Route gewählt haben, regnet es leicht und die Aussicht ist dementsprechend eingeschränkt. Trotzdem ist die Strecke über den Carson Pass durch die lichten Nadelwälder, auf 2200 müM gemischt mit sattgrünen Birken, angenehmer als über einen langweiligen Freeway.
In South Lake Tahoe machen wir uns auf die Suche nach einem geeigneten MTB für Peter, er will sich nicht nochmals ein teures Rennrad klauen lassen.
Statt gleich beim ersten Händler ein schmutziges teures Occasions-Mountainbike für 499 US$ zu kaufen finden wir bei Tahoe Sports Ltd. ein nagelneues Specialized für 700 US$ - und morgen wirds gleich ausprobiert ;) Heute noch nicht, denn es regnet ;(
11./12./13. Juni 2015 - South Lake Tahoe
Die zweieinhalbstündige MTB-Tour zum Fallen Leaf Lake führt über eine gute Radroute mit Radstreifen, Radwegen oder Strassen durch wenig befahrene Quartiere. Ganz zuletzt finden wir dem See entlang und über den Damm noch einen kurzen Single Trail, bevor wir auf der gleichen Route wieder zurückkehren.
Am Freitag radeln wir zum Emerald Bay Aussichtspunkt. Die letzten paar Kilometer sind zwar recht anstrengend, aber die smaragdgrüne Bucht belohnt uns für diese Mühen.
Am Samstag steigen wir zum dritten und letzten Mal in South Lake Tahoe aufs Rad und wählen eine etwas noch steilere Route als gestern. Auf der Tahoe Mount Road geht es hoch Richtung Berg, der uns vom Fallen Leaf Lake trennt, und weil wir gern dem See entlang radeln möchten folgen wir der gleichnamigen Strasse. Diese führt uns jedoch nur in einem Bogen hinunter zum See, wo Endstation ist. Wir müssen wenden und den Berg von der anderen Seite nochmals hochradeln. Aber wo es rauf geht gehts bekanntlich auch runter und so können wir eine lange Abfahrt geniessen - und weil der Single Trail am nördlichen Ende des Fallen Leaf Lake so schön war, hängen wir ihn gleich nochmals dran.
Wir reisen morgen weiter Richtung Norden und machen dabei einen kleinen Abstecher über Virginia City, Nevada, wo auf der Ponderosa Ranch die in unserer Jugend beliebten Bonanza-Filme gedreht wurden.